Es geht schneller als man denkt, dass man selbst betroffen ist und rechtliche Ansprüche wegen Schadensersatz geltend machen kann. In diesem Beitrag wollen wir auf Schadensersatz eingehen und Sie darüber informieren, wann ein Anspruch auf Schadensersatz in Betracht kommen kann.
Schadensersatz: Definition und Begriff
Schadensersatz oder auch Schadenersatz genannt, ist ein rechtlicher Begriff aus dem Zivilrecht. Es geht um den Ausgleich eines entstandenen Schadens, der durch ein schädigendes Ereignis verursacht wurde. Denn wer einem anderen durch eine schulhafte Handlung einen Schaden zufügt, muss regelmäßig den eingetretenen Schaden ausgleichen. In den meisten Fällen erfolgt die Entschädigung in finanzieller Form.
Was ist ein Schaden?
Ein Schaden ist jede Einbuße an gesetzlich geschützten Rechtsgütern, die durch ein bestimmtes Ereignis entsteht. Dies kann beispielsweise ein Verkehrsunfall im Straßenverkehr, eine Schädigung des Körpers, einer Sache oder eine Vertragsverletzung sein.
Im rechtlichen Sinne bezeichnet der Begriff “Schaden” eine Verschlechterung eines Rechtsgutes, die durch ein schädigendes Ereignis verursacht wird. Ein Rechtsgut ist alles, was rechtlich geschützt ist, wie Eigentum, Gesundheit oder das Leben..
Im rechtlichen Sinne versteht man unter einem Rechtsgut einen Gut oder ein Interesse, das vom Recht erfasst und geschützt wird.
Rechtsgüter können verschiedener Art sein, beispielsweise:
- Körperliche Unversehrtheit
- Eigentum
- Vermögen
- Ehre
- Persönlichkeitsrechte
Die Verletzung eines Rechtsguts ist somit Voraussetzung für das Entstehen eines Schadensersatzanspruchs.
Es gibt verschiedene Arten von Schäden, für die ein Anspruch auf Schadensersatz geltend gemacht werden kann.
Diese lassen sich in folgende Hauptkategorien einteilen:
- Personenschaden: Personenschäden beschreiben Beeinträchtigungen der Gesundheit oder der körperlichen Unversehrtheit einer Person.
- Sachschaden: Bei Sachschäden handelt es sich um die Beschädigung oder Zerstörung von physischen Gegenständen.
- Echter Vermögensschaden: Ein echter Vermögensschaden (auch reiner Vermögensschaden genannt) ist ein rein finanzieller Nachteil und betrifft weder eine Sache noch eine Person.
- Unechter Vermögensschaden (Vermögensfolgeschaden): Der Vermögensfolgeschaden beschreibt finanzielle Verluste, die als Folge eines Personen- oder Sachschadens entstehen, wie beispielsweise Verdienstausfälle infolge einer Körperverletzung.
- Immaterieller Schaden (Nichtvermögensschaden): Nichtvermögensschäden sind Schäden an sogenannten „nicht geldwerten“ Gütern, wie Leben, Körper, Freiheit und Ehre.
Arten von Schadensersatz
Vertraglicher Schadensersatz
Dieser entsteht, wenn eine vertragliche Pflicht verletzt wird. Zum Beispiel, wenn ein Dienstleister seine Leistung nicht erbringt, hat der Kunde möglicherweise Anspruch auf Schadensersatz für den erlittenen Verlust.
Deliktischer Schadensersatz
Dieser Anspruch entsteht durch ein deliktisches Verhalten bzw. durch eine deliktische Schadenszufügung ohne dass eine vertragliche oder rechtsgeschäftliche oder dem ähnliche Beziehung zueinander besteht.
Voraussetzungen/Bedingungen für einen Schadensersatzanspruch
Für einen Schadensersatzanspruch müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein. Diese Bedingungen können je nach Art des Schadensersatzanspruchs variieren, aber im Allgemeinen lassen sie sich wie folgt zusammenfassen:
- Schaden: Der Geschädigte muss einen konkreten Schaden erlitten haben, der messbar ist.
- Pflichtverletzung oder unerlaubte Handlung Um Ansprüche auf Schadensersatz geltend machen zu können, muss eine Verletzung einer vertraglichen oder gesetzlichen Pflicht vorliegen oder eine deliktische unerlaubte Handlung.
- Kausalität: Der Schaden muss durch ein Verhalten (eine Handlung oder ein Unterlassen) des Schädigers verursacht worden sein.
- Rechtswidrigkeit: Das Verhalten des Schädigers muss rechtswidrig sein. Das setzt ein Normverstoß voraus (Verstoß gegen Gebote oder Verbote).
- Verschulden: Im deliktischen Schadensersatzrecht muss der Schädiger regelmäßig schuldhaft gehandelt haben. In Abgrenzung hierzu gibt es aber auch eine verschuldensunabhängige Haftung etwa bei Tierhaltern (Verlinkung zur Tierhalterhaftung)
- Kein Ausschlussgrund: Es dürfen keine Gründe vorliegen, die den Schadensersatzanspruch ausschließen ( etwa Verjährung)
Geltendmachung des Schadensersatzes
Der Geschädigte kann den Schadensersatzanspruch in der Regel direkt beim Schädiger geltend machen. Dies kann durch:
- Schriftliche Aufforderung: Eine formelle Aufforderung zur Zahlung, oft unterstützt durch Beweise für den Schaden.
- Haftpflichtversicherung Es ist möglich, dass der Schädiger den Haftungsfall seiner Versicherung meldet und diese dann mit dem Geschädigten korrespondiert.
- Rechtsanwalt: In vielen Fällen kann es sinnvoll sein, einen Anwalt hinzuzuziehen, um den Anspruch durchzusetzen.
- Gerichtliches Verfahren: Wenn der Schädiger nicht freiwillig zahlt, kann der Geschädigte in diesem Umstand Klage einreichen.
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Ihre Dagmar Totz
Rechtsanwältin für Zivilrecht
Was bedeutet Schmerzensgeld?
Schadenersatz kann in der Regel nur für materielle Güter gefordert werden, während immaterielle Schäden unter dem Begriff „Schmerzensgeld“ fallen. Wenn kein direkter vermögensrechtlicher Nachteil vorliegt, kann Schmerzensgeld eine finanzielle Entschädigung bringen, wie zum Beispiel bei Verletzungen von Persönlichkeitsrechten eines Prominenten durch einen Zeitungsartikel.
Das Schmerzensgeld dient dazu, den erlittenen Schaden auszugleichen und dem Geschädigten eine Form der Genugtuung für sein Leid zu bieten. Schadensersatz und Schmerzensgeld können nebeneinander bestehen. Bei der Festlegung der Höhe des Schmerzensgeldes stützen sich die Gerichte häufig auf Schmerzensgeldtabellen, wobei die Beträge jedoch nicht verbindlich sind.
Neben der Schwere der Verletzung spielen folgende Faktoren eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der Schmerzensgeldhöhe:
- Dauer der Behandlung, insbesondere der Krankenhausaufenthalt
- Alter des Geschädigten
- Intensität der Schmerzen
- Langfristige Schäden, insbesondere in Bezug auf Aufwendungen aufgrund einer Schwerbehinderung
- Auswirkungen der Verletzung auf das weitere Leben des Geschädigten
Haftung und Mitverschulden
Was ist Haftung?
Die Haftung regelt, wer für einen Schaden verantwortlich ist und den Schadensersatz leisten muss. Die Haftung beschreibt die rechtliche Verpflichtung einer Person oder eines Unternehmens, für Schäden aufzukommen, die durch ihr Verhalten oder ihre Unterlassungen verursacht wurden.
Umfang der Haftung
Der Schädiger haftet in der Regel in unbeschränkter Höhe, es sei denn, es gibt spezielle gesetzliche Höchsthaftungsgrenzen für Gefährdungshaftungen. Die Schadensersatzpflicht kann sowohl aus gesetzlichen als auch aus vertraglichen Grundlagen entstehen und beschreibt die rechtlichen Voraussetzungen und Bedingungen für die Haftung bei Schadensersatzansprüchen.
Mitverschulden/Mitschuld
Es ist möglich, dass der Geschädigte eine Mitschuld an dem Schaden trägt. In solchen Fällen wird die Höhe des Schadensersatzes entsprechend reduziert.
Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen
Einholung rechtlichen Beistands: Es ist ratsam, die Durchsetzung eines Schadensersatzanspruches mit Hilfe eines erfahrenen Rechtsanwalts durchzuführen. Ein Anwalt kann alle notwendigen rechtlichen Schritte einleiten und Sie im gesamten Verfahren unterstützen und entlasten.
Möglichkeiten zur Durchsetzung: Ein Schadensersatzanspruch kann durch verschiedene Rechtsmittel durchgesetzt werden. Dazu gehören Klageverfahren oder außergerichtliche Einigungen. Oftmals können auch Versicherungen in den Prozess einbezogen werden, besonders wenn der Schädiger eine Haftpflichtversicherung hat. Ein Schadensersatzanspruch kann durch Klageverfahren, außergerichtliche Einigungen oder die Einbeziehung von Versicherungen durchgesetzt werden.
Schadensersatz und Schadensersatzansprüche: Eine Zusammenfassung
Schadensersatz ist ein komplexes, aber wichtiges Thema im Recht. Die Kenntnis über Ihre Rechte und Ansprüche kann entscheidend sein, wenn Sie sich in einem Schadensfall befinden. Schadensersatz umfasst sowohl die Bedeutung als auch die rechtlichen Aspekte, die bei der Durchsetzung von Ansprüchen berücksichtigt werden, muss.